Social Media? Ich doch nicht! Oder vielleicht doch… Mein Business ist sehr zahlenlastig. Ich berate Kunden im Buchhaltungsbereich, begleite sie beim Aufbau von Routinen, helfe bei Systemwechseln und prüfe Monatsabschlüsse. Was hat hier bitte schön Social Media zu suchen? Ganz viel.
Denn als Inhaberin eines Kleinunternehmens bin ich nicht nur Buchhalterin, sondern auch Marketingverantwortliche, Netzwerkerin und Community-Builderin. In meiner Weiterbildung zur Marketingleiterin habe ich klassische Marketingkonzepte und Budgets mit TV-Werbung und Printinseraten studiert – aber mal ehrlich: Im Jahr 2025 ist das alles viel einfacher geworden.
Dank Social Media haben wir KMUs heute die Möglichkeit, mit wenig Budget, aber viel Persönlichkeit, sichtbar zu werden.
Falls du noch gar keinen Plan hast, wo anfangen, hier meine persönliche Anleitung für deinen Einstieg:
1. Wähle deine Plattform(en)
Für mich persönlich funktioniert folgendes Ranking:
Instagram: Mein Favorit. Hier ist die Kommunikation am einfachsten. Ich kann Reels machen, Umfragen einbauen, und ich gewinne darüber mittlerweile sogar neue Kunden.
- LinkedIn: Etwas professioneller, hier teile ich Inhalte mit Mehrwert, eher fachlich oder inspirierend.
- Facebook: Einfach praktisch – weil mit Instagram verknüpft, werden die Beiträge automatisch gespiegelt.
- TikTok: Hier probiere ich alles aus. Die Plattform ist für mich ein Spielplatz zum Testen.
- Pinterest: Habe ich noch nicht geschafft, steht aber auf meiner Liste.
2. Einfach mal loslegen
Erstelle dir ein Business-Profil. Schau dich um. Was machen andere? Was passt zu dir? Magst du vor der Kamera reden? Oder lieber Fotos posten? Brauchst du Musik, Text, Ruhe, Struktur? Du darfst – und sollst – dich wohlfühlen.
3. Positionierung & Wiedererkennung
Du brauchst kein überperfektes Branding – aber etwas Wiedererkennung hilft. Verwende ähnliche Farben, Schriftarten, Bildstile, ein Logo. Nicht, weil jemand dein Profil studiert, sondern weil man deine Posts schneller erkennt, wenn sie in der Timeline auftauchen.
4. Reels, Reels, Reels
Sorry, aber daran kommst du kaum vorbei. Die ersten zwei Sekunden sind entscheidend. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Mach den Test: Wie lange schaust du selbst ein Reel an, bevor du weiter scrollst?
5. Balance statt Burnout
Social Media darf Spass machen. Wenn du ständig genervt bist, lass es lieber bleiben oder hol dir Unterstützung. (Die ist aber oft teuer.) Und ganz ehrlich: Persönliche Empfehlungen sind heute genauso viel wert – oder mehr.
6. Sei echt.
Nichts ist unangenehmer, als jemandem online zu folgen und ihn dann im echten Leben kaum wiederzuerkennen. Zeig dich, wie du bist – mit allem, was dich ausmacht. Das ist das beste Marketing überhaupt.
7. Inspiration ist erlaubt
Du musst das Rad nicht neu erfinden. Folge Menschen, die dich inspirieren. Schau, was funktioniert. Und dann mach dein eigenes Ding draus.
8. Nicht auf Likes schauen (noch nicht)
Gerade am Anfang ist es wie beim Fitness: Du gehst nicht hin, um am ersten Tag Muskeln zu haben. Du gehst hin, weil du dranbleiben willst. Und irgendwann schaust du zurück und denkst: „Hä? Ich hab das wirklich gemacht?“
9. Der 100. Post ist der Game Changer
Ein Satz, der mir geblieben ist: „Ab dem 100. Post wird es einfacher.“
Und er stimmt. Ich hab gezählt.
Beim 5. Post dachte ich: Ich schaff das nie.
Heute geht’s viel leichter.
Meine Tools für den Alltag
- Notizbuch: Für spontane Content-Ideen (nur 20% davon schaffe ich überhaupt).
- Canva: Für Designs – super einfach und kostenlos.
- ChatGPT: Mein Ghostwriter für Texte, Captions, Blogbeiträge.
- Smartphone: Ich habe lange gespart, aber eine gute Kamera lohnt sich. (Und: Content entsteht oft spontan.)
- Capcut: Easy Programm um schnell Reels zu schneiden
Fazit
- Social Media ist kein Muss – aber eine riesige Chance.
- Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern sichtbar.
- Echt. Schritt für Schritt. Und am besten mit ein bisschen Humor.
Text: Nadia Hüsler, Goodlancer GmbH, Vorstandsmitglied Frieda & Idda