Katharina Ledergerber leitet die Niederlassung der St.Galler Kantonalbank AG in Wattwil. Mit viel Herzblut engagiert sie sich für die regionale Entwicklung – und besonders für die Sichtbarkeit und Förderung von Frauen. Als Führungskraft und leidenschaftliche Netzwerkerin vereint sie fachliche Kompetenz mit persönlichem Engagement. Im Gespräch gibt sie Einblick in ihre Haltung, ihre Erfahrungen – und warum die SGKB die Partnerschaft mit Frieda & Idda mit Überzeugung eingeht.
Katharina, welche drei Worte beschreiben dich am besten?
Natürlich, humorvoll, Team
Weshalb?
Ich bin ein sehr naturverbundener Mensch und verbringe meine Freizeit am liebsten draussen. Neben Joggen, Wandern oder Langlauf im Winter ist unser Bauernhof zuhause mein grösstes Hobby. Am liebsten verbringe ich meine Freizeit in meinem Gemüsegarten und baue mein eigenes Essen an. Diese Arbeit erdet mich und schenkt mir Zufriedenheit.
Die Arbeit im Gemüsegarten erdet mich und schenkt mir Zufriedenheit.
– Katharina Ledergerber, Niederlassungsleiterin der St.Galler Kantonalbank AG, Wattwil
Ich bin ausserdem ein sehr humorvoller Mensch und finde es wichtig, auch im stressigen Alltag gemeinsam zu lachen. Zudem sind herausfordernde Situationen mit einer Prise Humor leichter zu meistern.
Und damit ich meinen Job erfolgreich machen kann, ist es für mich sehr wichtig, ein engagiertes und motiviertes Team um mich zu haben. Gemeinsam findet man bessere Lösungen, hat verschiedene Ideen und kann generell viel mehr erreichen.
Gemeinsam findet man bessere Lösungen, hat verschiedene Ideen und kann generell viel mehr erreichen.
– Katharina Ledergerber, Niederlassungsleiterin der St.Galler Kantonalbank AG, Wattwil
Gibt es in deinem Leben eine Frau, die dich besonders begeistert hat?
In meinem Leben bin ich schon vielen Frauen begegnet, welche mich begeistert haben. Vor allem inspirieren mich Frauen, welche den Mut haben, ihren eigenen Weg zu gehen. Trotz aller Freiheit, welche wir Frauen uns mittlerweile erkämpft haben, darf man nicht unterschätzen, welchen Einfluss v. a. der gesellschaftliche Druck, die vorgelebten Normen sowie die Erwartungen von Familie und Freunden haben. Jede Frau, die es schafft, bei all diesen Meinungen ihre eigenen Ziele zu verfolgen und ihr eigenes Lebensmodell (Karriere, Familie, soziales oder gesellschaftliches Engagement, etc.) zu leben, ist für mich ein grosses Vorbild.
Was bedeutet für dich das Toggenburg – beruflich, und auch persönlich?
Das Toggenburg ist meine Heimat und bietet mir beruflich und auch privat sehr viel. Als Niederlassungsleiterin der St.Galler Kantonalbank in Wattwil ist es für mich sehr wichtig, einen positiven Beitrag für die Menschen und das Gewerbe in der Region zu leisten. Uns geht es gut, wenn es den Menschen und dem Gewerbe im Toggenburg gut geht. Aus diesem Grund engagiere ich mich privat in diversen Organisationen.
Uns geht es gut, wenn es den Menschen und dem Gewerbe im Toggenburg gut geht.
– Katharina Ledergerber, Niederlassungsleiterin der St.Galler Kantonalbank AG, Wattwil
Persönlich schätze ich das Toggenburg sehr, da wir hier eine sehr schöne Natur haben, welche ich in meiner Freizeit gerne geniesse.
Die SGKB und der Verein Frieda & Idda gehen eine Partnerschaft ein. Warum ist der SGKB die Unterstützung von Frieda & Idda wichtig?
Diversität und Inklusion sind für die SGKB wichtige Themen. Um die gewünschten Ziele zu erreichen, hat die SGKB vielfältige Massnahmen für den Geschäftsalltag entwickelt. Zu diesem Thema gehört auch die Unterstützung von Organisationen, welche engagierte Frauen sichtbar machen, vernetzen, bilden, etc. Diese Themen hat sich auch Frieda & Idda auf die Fahne geschrieben, was wir sehr wertvoll finden und unterstützen wollen.
Das Thema Gleichberechtigung ist für mich persönlich sehr wichtig. Ich finde es super, dass mit der Gründung von Frieda & Idda die Sichtbarkeit von engagierten Frauen im Toggenburg gefördert wird.
Welche Impulse erhofft sich die SGKB von dieser Partnerschaft für das Toggenburg?
Die Partnerschaft mit Frieda & Idda gibt uns die Chance, Neues zu lernen, einen guten Austausch zu haben und natürlich auch viele tolle Frauen kennen zu lernen.
Frauenförderung ist ein grosses Thema, auch in ländlichen Regionen. Was braucht es aus deiner Sicht, damit noch mehr Frauen gestärkt werden können?
Ich denke, es ist wichtig, dass wir lernen, uns selbst besser zu reflektieren. Wir alle tragen unbewusste Vorurteile – sogenannte Bias – in uns. Sie entstehen durch Erziehung, Erfahrungen oder gesellschaftliche Einflüsse. In manchen Situationen helfen sie uns, rasch Entscheidungen zu treffen, zum Beispiel bei Gefahr im Überlebenskontext. Doch in Bezug auf Gleichberechtigung können sie problematisch sein: Wenn wir etwa unbewusst annehmen, dass Männer besser in Führungspositionen oder in bestimmte Berufe passen, benachteiligen wir Frauen – oft ohne es zu merken. Diese Vorurteile können dazu führen, dass Frauen weniger Chancen bekommen, was die Gleichberechtigung beeinträchtigt. Bewusstheit darüber ist der erste Schritt zu mehr Chancengleichheit.
Was würdest du Frauen mit auf den Weg geben, die in der Region gründen oder Karriere machen möchten?
Lasst euch nicht zu sehr davon beeinflussen, was euer Umfeld von euch erwartet, sondern geht euren eigenen Weg. Wenn es nicht läuft wie geplant, lernt etwas daraus und macht es besser. Und ganz wichtig, habt den Mut, euch für eine Stelle zu bewerben, für welche ihr nicht alle Kriterien erfüllt. Wenn ihr alle geforderten Eigenschaften und Qualifikationen mitbringt, seid ihr meistens überqualifiziert für den Job.
Lasst euch nicht zu sehr davon beeinflussen, was euer Umfeld von euch erwartet, sondern geht euren eigenen Weg.
– Katharina Ledergerber, Niederlassungsleiterin der St.Galler Kantonalbank AG, Wattwil
Wann fühlst du dich ganz in deinem Element?
Ich bin ein sehr beziehungsorientierter Mensch. Wenn ich gute Gespräche mit unserer Kundschaft, mit meinen Mitarbeitenden, mit Freunden oder Familie führe, vergeht für mich die Zeit wie im Flug. Diesen Teil meines Berufes, die Arbeit mit den Menschen, macht mir am meisten Freude.
Als Ausgleich dazu kann ich in meiner Freizeit Stunden allein in meinem Gemüsegarten verbringen, jäten, etwas aussäen bzw. anpflanzen oder in der Erde wühlen. Da vergesse ich oft die Zeit.
Vielen Dank, Katharina!
St.Galler Kantonalbank AG, Niederlassung Wattwil
Text: Katharina Ledergerber / Nadja Brändle
Bild: zVg Katharina Ledergerber